11. März: Welttag der Rohrleitungen

Gefühlt gibt es Welttage für jedes noch so kuriose Thema. Manche sind ernst, manche bedeutsam und manche einfach nur unterhaltsam. Der Welttag der Rohrleitungen, der seit 2010 am 11. März begangen wird, fällt in die Kategorie bedeutsam. Denn am Welttag der Rohrleitung steht die Würdigung der Bedeutung von Rohrleitungen im Fokus. Insbesondere hinsichtlich ihrer essenziellen Rolle für die menschliche Lebensqualität. Zentral dabei ist das Bestreben, weltweit eine zuverlässige Versorgung mit sauberem Wasser zu gewährleisten, sei es für den Trinkwasserbedarf oder im Kontext sanitärer Anlagen. Denn eines der wichtigsten Güter, die eine Zivilisation benötigt, ist Wasser.

Wasserversorgung als Motor der Menschheit

Trinkwasser hat für den Menschen seit jeher eine grundlegende Bedeutung als wichtigstes Lebensmittel überhaupt. Neben seiner lebensnotwendigen Funktion gewann Wasser im Laufe der Geschichte an zunehmender Relevanz. Es diente nicht nur der elementaren Versorgung, sondern wurde auch zur Verbesserung des täglichen Lebens und zur Befriedigung luxuriöser Ansprüche genutzt. Die Griechen erhoben Wasser sogar zu einem Kultobjekt, indem sie es in Form von heiligen Quellen verehrten oder es für rituelle Reinigungen verwendeten. Die Entnahme von Wasser erfolgte in der Antike aus Quellen, Flüssen, Seen, Brunnen, Zisternen oder Sickeranlagen.

Mit dem steigenden Wasserbedarf der Städte wurden im Laufe der Zeit Wasserleitungen erforderlich, um Wasser aus entfernten Gebieten in die städtischen Zentren zu transportieren. Eine der ältesten und bekanntesten Wasserleitungen wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Assyrern erbaut, um Wasser nach Ninive zu leiten. Die Griechen versorgten das antike Athen mithilfe von Wasserleitungen, die Wasser von den Bergen Hymettos und Pentelikon in die Stadt führten. Die Römer waren es jedoch, die die frühen Wasserleitungen perfektionierten.

Römer errichteten größte Wasserversorgung der Antike

Die Römer, bekannt für ihre zahlreichen Thermen und Zieranlagen, hatten einen enormen Wasserverbrauch, der nur durch Leitungen aus externen Quellen gedeckt werden konnte. Die römischen Wasserleitungen wurden in Form von Tunneln, Druckleitungen und Aquädukten realisiert, wobei die beeindruckenden Überreste der Aquädukte noch heute an vielen Orten zu sehen sind. Beispielsweise die Reste der rund 96 Kilometer langen Eifelwasserleitung, die einst Köln versorgte.

Mit dem Untergang des römischen Reichs geriet auch das Wissen über die Wasserleitungen in Vergessenheit. Brunnen versorgten die Menschen im Mittelalter mit Wasser. Jedoch reichten deren Kapazitäten für stetig wachsende Bevölkerungszahlen nicht aus. Mit gravierenden Folgen. Denn gerade im Mittelalter grassierten Krankheiten und Seuchen, die durch eine angemessene Körperhygiene hätten vermieden werden können. Erst ab dem 15. Jahrhundert wurden in Deutschland wieder Wasserleitungen gebaut. Heute sind die Leitungen nicht mehr wegzudenken. Sie sind selbstverständlich, unverzichtbar – aber weitestgehend unsichtbar.

Kritische Infrastruktur: Wasserleitungen heute

Die Deutschen sind ein Volk von Wassertrinkern. Und rund 83 Prozent trinken laut dem BDEW, dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., regelmäßig oder gelegentlich Leitungswasser. Damit der Genuss von Leitungswasser unbedenklich ist und bleibt, unterliegt es nicht nur strengeren Kontrollen als unser Mineralwasser, sondern benötigt auch eine intakte und moderne Infrastruktur. Das Trinkwassernetz in Deutschland fördert jährlich riesige Mengen Trinkwasser zu den Entnahmestellen. 4,7 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser flossen im Jahr 2020 durch ein rund 544.000 Kilometer langes Rohrnetz. Eine Länge, mit der man 13,5-mal den Globus umrunden könnte. Damit diese Rohrleitungen Trinkwasser in höchster Qualität sicher zu den Entnahmestellen transportieren können, sind große Investitionen notwendig.

Beispielsweise im Jahr 2022 als die deutschen Trinkwasserversorger rund 35 Milliarden Euro in den Bau und die Instandhaltung ihrer Anlagen sowie in die Ausweitung und Erneuerung ihrer Infrastruktur investierten. 62 Prozent dieser Summe flossen in die Wasserleitungen, die Trinkwasser fördern und zu jeder Zeit sicherstellen, dass gesundes und sauberes Wasser entnommen werden kann. Welche Unmengen dieses Netzwerk tagtäglich leiten muss, kann man gut an einer Zahl festmachen: 125. Denn 125 Liter Leitungswasser nutzt jeder Deutsche. Jeden Tag. In diesem Sinne: Einen schönen Tag der Rohrleitungen (die natürlich auch die ebenfalls wichtigen Abwasserleitungen beinhalten).

Wasserleitungen im Versorgungsgebiet des WZV

Seitdem der Wasserleitungszweckverband Langerwehe im Jahr 1911 gegründet wurde, hat sich viel getan. Der Verband versorgt aktuell rund 20.000 Menschen in Langerwehe und Inden sowie Echtz, Konzendorf und regelmäßig in Derichsweiler mit Trinkwasser. Dafür elementar wichtig: das heute 123,95 Kilometer lange Rohrnetz, welches 2022 6.154 Hausanschlüsse und weitere Abnahmestellen mit 832.706 Kubikmetern Wasser versorgte und in dessen Erneuerung und Erweiterung wir 634.000 € investierten.

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