Am 2. Februar 2021 begannen die Vorarbeiten für den neuen Hochbehälter Hülsenberg. Nun – rund zweieinhalb Jahre später – nähert sich eines der größten Bauprojekte des Wasserzweckverbands Langerwehe der Fertigstellung. Erfahren Sie hier, warum der Neubau wichtig für die Gemeinde ist und gleichsam den Artenreichtum der Region erhält.
Neubau bereits 2019 beschlossen
2019 hatte unsere Verbandsversammlung einstimmig für den Neubau des Hochbehälters Hülsenberg gestimmt. Unser aktueller Hochbehälter auf dem 203 Meter hohen Hülsenberg bei Langerwehe verfügt nur über ein Fassungsvermögen von etwa 650 Kubikmetern und ist technisch in die Jahre gekommen. Die Konzeption für das neue, rund 2,3 Millionen Euro kostende, Bauwerk übernahm die Bieske und Partner Beratende Ingenieure GmbH aus Lohmar, die ihre Arbeiten nach zweijähriger Planungszeit im Frühjahr 2021 abschloss.
Zwar hätte unser aktueller Hochbehälter saniert, aber nicht erweitert werden können. Der kurz vor der Inbetriebnahme stehende Neubau verfügt nun mit einem Volumen von 2.400 Kubikmetern über beinahe viermal so viel Fassungsvermögen wie das Bauwerk, welches er bald ablösen wird. Der neue Hochbehälter soll sich gut in die Landschaft einfügen. Die Überlegungen zur Gestaltung des Neubaus aus Spannbeton laufen derzeit noch. Doch nicht nur ein harmonisches Landschaftsbild und eine zuverlässige Trinkwasserversorgung sollen durch den Neubau gewährleistet werden, sondern auch der Schutz des heimischen Artenreichtums.
Umwelt- und Artenschutz stets im Blick
Als Trinkwasserlieferant liegt uns der Umweltschutz naturgemäß sehr am Herzen. Noch bevor unser Generalunternehmer, die Herzog Bau GmbH, die ersten Baumaßnahmen einleitete, gaben wir ein Artenschutzgutachten für das Grundstück des nun kurz vor der Inbetriebnahme stehenden Neubaus in Auftrag. Während das Gutachten keine im besonderen Maße schützenswerten Vorkommen feststellte, schufen wir einen Ausgleich für die 1.100 Quadratmeter große Fläche, die im Rahmen der Baumaßnahmen von ihrem Baumbestand befreit werden musste.
In enger Zusammenarbeit mit der Försterin Barbara Boos-Kluß begannen wir auf einer ehemaligen Windbruchfläche im Frühjahr 2022 mit der Aufforstung eines artenreichen und klimastabilen Mischwalds. Das neu geschaffene Habitat weist rund fünfmal so viele Bäume auf, wie das im Rahmen der Vorarbeiten gerodete Grundstück und wird somit vielen heimischen Arten einen neuen Lebensraum und Nistplatz bieten. Rund um den Neubau werden nach der Inbetriebnahme Ende August 2023 ebenfalls neue Bäume gepflanzt.
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Wasserversorgung von rund 20.000 Menschen langfristig gesichert
Der Neubau des Hochbehälters Hülsenberg war nicht nur aus technischen, sondern auch aus logistischen Gründen notwendig. Denn der Trinkwasserbedarf der rund 20.000 Menschen, die in unserem Versorgungsgebiet leben und arbeiten, ist in den letzten Jahren gestiegen. Unsere Investition in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro wird die Wasserversorgung in Langerwehe, Lucherberg, Echtz, Konzendorf und regelmäßig Derichsweiler langfristig sichern.
Das gilt insbesondere für die Sommermonate, in denen der Trinkwasserbezug naturgemäß am höchsten ist. Gerade in den Entnahmespitzen während der heißen Monate wird der bald in Betrieb gehende Hochbehälter Hülsenberg gemeinsam mit dem Hochbehälter Schönthal dafür sorgen, dass das Wasser aus den Wenauer Tiefenbrunnen und der Wehebachtalsperre zuverlässig und in gewohnter Qualität in die Haushalte unserer Kunden gelangt.
Gut zu wissen: Was ist eigentlich ein Hochbehälter?
Ein Hochbehälter ist ein Bauwerk oder eine Anlage zur Speicherung und Bereitstellung von Wasser, vornehmlich Trinkwasser, in erhöhter Lage. Er wird häufig in der Wasserversorgung eingesetzt, um einen konstanten Wasserdruck in einem bestimmten Versorgungsgebiet sicherzustellen. Hochbehälter sind wichtig, um eine kontinuierliche und zuverlässige Wasserversorgung in Regionen mit unterschiedlichem Geländeprofil und variierendem Wasserbedarf zu gewährleisten. Zudem kommt Hochbehältern eine wichtige Aufgabe bei der Bereitstellung von Löschwasser zu.
Ein Hochbehälter besteht in der Regel aus einem großen, meist zylindrischen oder rechteckigen Tank, der auf Stützen oder einem Turm platziert ist. Dieser Tank ist in der Regel auf dem geografischen Hochpunkt des mit Wasser zu versorgenden Gebietes errichtet. Das Wasser wird in den Hochbehälter gepumpt, wenn der Wasserverbrauch niedrig ist, beispielsweise in den Nachtstunden. Während des Tages, wenn der Wasserverbrauch steigt, wird das gespeicherte Wasser aus dem Hochbehälter in das Versorgungsnetz abgegeben, um den erforderlichen Wasserdruck aufrechtzuerhalten.
